BEFEHL IST BEFEHL

Tief in der Nacht suchten Visionen von Tod und Gewalt seine Träume heim und drohten ihn zu überwältigen. Unruhig wälzte Eragon sich auf seinem Lager hin und her und versuchte vergeblich, sich von den Schrecken zu befreien. Bildfetzen von zustechenden Schwertern, schreienden Männern und Murtaghs hasserfülltem Gesicht blitzten vor seinen Augen auf.
Schließlich spürte er, wie Saphira in sein Bewusstsein trat. Sie rauschte wie ein mächtiger Wind durch seine Gedanken und fegte den bedrohlichen Albtraum hinweg. In der folgenden Stille hörte er ihr Flüstern: Alles ist gut, mein Kleiner. Ganz ruhig. Du bist in Sicherheit und ich bin bei dir... Ganz ruhig.
Ein Gefühl tiefen Friedens ergriff von Eragon Besitz. In dem tröstlichen Bewusstsein, dass Saphira bei ihm war, rollte er sich auf die Seite und versank in glücklichere Erinnerungen.
 
Als Eragon eine Stunde vor Sonnenaufgang die Augen aufschlug, fand er sich unter einem von Saphiras feingeäderten Flügeln wieder. Sie hatte den Schwanz um ihn geschlungen und sein Kopf ruhte an ihrer warmen Flanke. Er lächelte und kroch unter dem Flügel hervor, während sie den Kopf hob und gähnte.
Guten Morgen, begrüßte er sie.
Sie gähnte erneut und streckte sich wie eine Katze.
Eragon badete, rasierte sich mithilfe von Magie, säuberte Klinge und Scheide seines Schwertes vom Blut des gestrigen Kampfes und zog ein Elfenwams an.
Als er schließlich mit seiner Erscheinung zufrieden war und Saphira sich mit ihrer Zunge ausreichend geputzt hatte, machten sie sich auf den Weg zu Nasuada. Die diensthabenden Nachtfalken standen vor dem Kommandozelt, den üblichen grimmigen Ausdruck auf den vernarbten Gesichtern. Eragon wartete, während ein stämmiger Zwerg sie meldete. Dann trat er ein und Saphira kroch zu der Öffnung auf der Rückseite, wo sie den Kopf ins Zelt stecken und so an der Besprechung teilnehmen konnte.
Eragon verbeugte sich vor Nasuada, die auf ihrem hochlehnigen Stuhl mit den geschnitzten Distelblüten saß. »Lehnsherrin, du wolltest mit mir über meine Zukunft reden; du sagtest, du hättest, einen sehr wichtigen Auftrag für mich.«
»Das stimmt. Ich habe einen Auftrag für dich«, antwortete Nasuada. »Bitte nimm Platz.« Sie deutete auf einen Klappstuhl neben Eragon. Er schob das Schwert ein wenig zur Seite, damit es nicht störte, und setzte sich. »Wie du weißt«, fuhr Nasuada fort, »hat Galbatorix Bataillone zu den Städten Aroughs, Feinster und Belatona entsendet, um zu verhindern, dass wir sie erobern, oder falls das scheitern sollte, um zumindest unseren Vormarsch aufzuhalten und uns zu zwingen, unsere eigenen Streitkräfte aufzuteilen. Das hätte uns für einen Angriff jener Soldaten verwundbar gemacht, die nördlich von uns lagerten. Nach der gestrigen Schlacht haben unsere Kundschafter jedoch gemeldet, dass sich Galbatorix’ Streitkräfte an einen unbekannten Ort zurückgezogen haben. Ich wollte das Lager schon vor Tagen angreifen, doch das konnte ich nicht ohne dich. Unsere Krieger wären Murtagh und Dorn hilflos ausgeliefert gewesen. Auch hatten wir keine Möglichkeit herauszufinden, ob die beiden bei den Soldaten waren. Nun, da du zurückgekehrt bist, hat sich unsere Lage verbessert. Allerdings nicht so sehr, wie ich erhofft hatte, weil wir uns mit Galbatorix’ jüngster List herumschlagen müssen: den Soldaten, die keinen Schmerz kennen. Wenigstens habt ihr beide mithilfe von Islanzadis Magiern bewiesen, dass ihr Murtagh und Dorn zurückschlagen könnt. Auf dieser Hoffnung beruht unser Plan für den Sieg.«
Dieser rote Rüpel ist kein Gegner für mich, mischte sich Saphira ein. Hätte Murtagh ihn nicht beschützt, hätte ich ihn vom Himmel geholt, ihn gepackt und so lange geschüttelt, bis er sich mir bedingungslos ergeben hätte.
»Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Nasuada lächelnd.
»Wie willst du jetzt also vorgehen?«, erkundigte sich Eragon.
»Ich habe mich für mehrere militärische Aktionen entschieden, die wir alle gleichzeitig durchführen müssen, wenn sie auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg haben sollen. Zunächst können wir nicht weiter ins Imperium vordringen, solange wir dabei Städte hinter uns lassen, die noch unter Galbatorix’ Herrschaft stehen. Wir würden Gefahr laufen, dass uns seine Truppen in die Zange nehmen, und ihn außerdem förmlich dazu einladen, während unserer Abwesenheit in Surda einzufallen und es zu erobern. Deshalb habe ich den Varden Befehl gegeben, nach Norden zu ziehen, zu der nächstgelegenen Stelle, an der wir gefahrlos den Jiet-Strom durchqueren können. Sobald wir auf der anderen Flussseite sind, entsende ich Krieger nach Süden, die Aroughs einnehmen sollen, während König Orrin und ich mit dem Rest unserer Streitkräfte auf Feinster marschieren. Die Stadt müsste uns mit deiner und Saphiras Hilfe ohne allzu große Schwierigkeiten in die Hände fallen. Doch während wir diesen mühsamen Marsch über Land auf uns nehmen, übertrage ich dir andere Aufgaben, Eragon.« Sie beugte sich vor. »Wir brauchen die uneingeschränkte Unterstützung der Zwerge. Die Elfen kämpfen im Norden von Alagaësia für uns, die Surdaner haben sich uns ebenfalls auf Gedeih und Verderb angeschlossen und selbst die Urgals haben sich auf unsere Seite gestellt. Doch wir brauchen auch die Zwerge. Ohne sie können wir nicht gewinnen. Vor allem jetzt nicht, wo wir es mit verhexten Soldaten zu tun haben.«
»Haben die Zwerge schon einen neuen König oder eine neue Königin gewählt?«
Nasuada verzog das Gesicht. »Narheim versichert mir, dass die Wahl zügig voranschreitet. Aber wie die Elfen nehmen auch die Zwerge die Zeit anders wahr als wir. Was sie zügig nennen, kann mehrere Monate sorgfältige Beratungen bedeuten.«
»Ist ihnen denn die Dringlichkeit der Lage nicht bewusst?«
»Einigen schon. Aber es gibt etliche, denen die Vorstellung missfällt, uns in diesem Krieg zu unterstützen. Sie versuchen, das Verfahren in die Länge zu ziehen und einen der Ihren auf den Marmorthron von Tronjheim zu setzen. Die Zwerge leben schon so lange isoliert von den anderen Völkern, dass sie jedem Außenstehenden argwöhnisch gegenübertreten. Falls jemand den Thron besteigt, der unsere Pläne ablehnt, werden wir die Zwerge als Verbündete verlieren. Das darf nicht geschehen. Ebenso wenig können wir warten, bis die Zwerge ihre Streitigkeiten in aller Gemächlichkeit beigelegt haben. Aber...«, Nasuada hob einen Finger, »ich kann von hier aus keinen Einfluss auf ihre Politik nehmen. Und selbst wenn ich in Tronjheim wäre, könnte ich einen Erfolg nicht garantieren. Die Zwerge reagieren nicht gerade freundlich darauf, wenn sich jemand von außen in ihre Politik einmischt. Deshalb möchte ich, Eragon, dass du an meiner statt nach Tronjheim reist und alles tust, was in deiner Macht steht, damit die Zwerge schnell einen neuen Monarchen bestimmen - einen Monarchen, der unserer Sache gewogen ist.«
»Ich? Aber...!«
»König Hrothgar hat dich in den Dûrgrimst Ingietum aufgenommen. Laut ihrer Gesetze und Bräuche giltst du als Zwerg, Eragon. Du hast das Recht, an den Hallenversammlungen des Ingietum teilzunehmen. Orik ist fest entschlossen, ihr neuer Clanführer zu werden. Er ist dein Stiefbruder und zudem ein Freund der Varden. Deshalb wird er gewiss einverstanden sein, wenn du ihn zu den geheimen Ratssitzungen der dreizehn Clans begleitest, wo sie ihren Herrscher wählen.«
Eragon fand ihren Vorschlag absurd. »Was ist mit Murtagh und Dorn? Saphira und ich sind die Einzigen, die euch gegen sie verteidigen können, wenn sie zurückkommen, was sie zweifellos tun werden. Und selbst wir benötigen dabei Unterstützung. Wenn wir nicht da sind, kann keiner sie daran hindern, dich, Arya, Orrin und den Rest der Varden zu töten.«
Nasuada zog unwillig die Brauen zusammen. »Du hast Murtagh gestern eine empfindliche Niederlage bereitet. Höchstwahrscheinlich befinden Dorn und er sich genau in diesem Moment auf dem Rückweg nach Urû’baen, wo Galbatorix sie verhören und für ihr Versagen bestrafen wird. Er wird sie erst wieder angreifen lassen, wenn er sicher ist, dass sie dich bezwingen können. Murtagh dürfte jetzt verunsichert sein, was deine wahre Stärke angeht, also könnte es noch eine Weile dauern, bis es zu diesem unseligen Ereignis kommt. Ich denke, dass du bis dahin gewiss genug Zeit haben wirst, nach Farthen Dûr zu reisen und wieder zu uns zurückzukehren.«
»Du könntest dich irren«, argumentierte Eragon. »Und wie willst du verhindern, dass Galbatorix von unserer Abwesenheit erfährt und angreift, während wir weg sind? Ich bezweifle, dass du alle seine Spione in den Reihen der Varden aufgespürt hast.«
Nasuada trommelte mit den Fingern auf die Armlehnen ihres Stuhls. »Ich sagte, ich will, dass du nach Farthen Dûr reist, Eragon. Ich habe nichts davon gesagt, dass Saphira dich begleitet.« Saphira schwang den Kopf in ihre Richtung herum und stieß eine kleine Rauchwolke aus, die zur Spitze des Zeltes hinaufschwebte.
»Ich werde nicht...«
»Lass mich bitte ausreden!«
Er biss die Zähne zusammen und starrte seine Lehnsherrin finster an, während seine linke Hand den Knauf des Schwertes umklammerte.
»Du bist mir zwar nicht unterstellt, Saphira, aber ich hoffe, dass du einwilligst hierzubleiben, während Eragon zu den Zwergen reist. So können wir sowohl das Imperium als auch die Varden über den Verbleib des Drachenreiters täuschen. Wenn wir deine Abreise«, sie deutete auf Eragon, »vor den Truppen verheimlichen, kommt keiner auf die Idee, dass du gar nicht hier bist. Wir müssen uns nur eine plausible Erklärung ausdenken, warum du plötzlich tagsüber in deinem Zelt bleiben willst - vielleicht weil ihr in der Nacht Erkundungsflüge über feindliches Territorium durchführt und du deshalb unter Tag ruhen musst.
Damit diese List funktioniert, müssen Bloëdhgarm und seine Gefährten ebenfalls hierbleiben. Einerseits um jeden Verdacht im Keim zu ersticken, andererseits um uns im Notfall zu verteidigen. Sollten Murtagh und Dorn tatsächlich auftauchen, während du fort bist, kann Arya an deiner Stelle Saphira reiten. Mit der geballten Kraft von Arya, Bloëdhgarms Elfen und den Magiern der Du Vrangr Gata sollten wir eine reelle Chance haben, Murtagh in seine Schranken zu weisen.«
»Wenn Saphira mich nicht nach Farthen Dûr fliegt«, sagte Eragon barsch, »wie soll ich dann rechtzeitig dort ankommen?«
»Indem du läufst. Du hast mir selbst erzählt, dass du den größten Teil der Strecke vom Helgrind hierher gelaufen bist. Da du dich auf deinem Weg nach Farthen Dûr nicht vor Soldaten und Bauern zu verstecken brauchst wie im Imperium, wirst du sogar viele Meilen mehr pro Tag schaffen.« Wieder trommelte Nasuada auf das polierte Holz. »Natürlich wäre es töricht, wenn du allein gingest. Selbst ein mächtiger Magier kann in der Wildnis durch einen dummen Unfall ums Leben kommen, wenn er niemanden hat, der ihm hilft. Arya könnte dich durch das Beor-Gebirge führen, aber das wäre eine Verschwendung ihrer Fähigkeiten. Wenn wiederum einer von Bloëdhgarms Gefährten fehlen würde, würden das die Leute merken. Aus diesem Grund wird dich ein Kull begleiten, da sie die einzigen Wesen sind, die dein Tempo halten können.«
»Ein Kull!«, rief Eragon aus. Er konnte nicht mehr an sich halten. »Du schickst mich in Begleitung eines Kull zu den Zwergen? Kein anderes Volk wird von den Zwergen mehr gehasst als die Urgals! Sie machen Bogen aus ihren Hörnern! Wenn ich mich in Farthen Dûr mit einem Urgal zeige, werden die Zwerge keinem meiner Worte auch nur die geringste Beachtung schenken.«
»Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst«, erwiderte Nasuada. »Aus diesem Grund wirst du auch nicht direkt nach Farthen Dûr reisen, sondern machst zunächst halt auf der Festung Bregan auf dem Berg Thardûr, dem Ahnensitz des Ingietum. Dort triffst du Orik und dort kannst du auch den Kull zurücklassen, während du in Begleitung deines Stiefbruders nach Farthen Dûr weiterziehst.«
Eragon sah Nasuada nicht an, als er antwortete: »Und wenn ich in deinen Plan nicht einwillige? Wenn ich glaube, dass es einen besseren Weg gibt, deine Ziele zu erreichen?«
»Und wie, bitte schön, könnte der aussehen?« Nasuadas Finger schwebten reglos in der Luft.
»Ich müsste erst darüber nachdenken, aber ich bin sicher, es gibt ihn.«
»Ich habe darüber nachgedacht, Eragon. Und zwar gründlich. Nur mit dir als meinem Gesandten können wir hoffen, die Thronfolge der Zwerge zu beeinflussen. Ich bin unter Zwergen aufgewachsen, vergiss das nicht. Ich verstehe sie besser als die meisten anderen Menschen.«
»Ich glaube trotzdem, dass es ein Fehler ist«, knurrte er. »Schick Jörmundur an meiner Stelle oder einen anderen deiner Befehlshaber. Ich gehe nicht, solange...«
»Du gehst nicht?« Nasuada hob die Stimme. »Ein Vasall, der seinem Herrn nicht gehorcht, ist nicht besser als ein Soldat, der auf dem Schlachtfeld den Befehl verweigert. Und er verdient dieselbe Strafe. Als deine Lehnsherrin befehle ich dir, Eragon, nach Farthen Dûr zu laufen, ob es dir nun passt oder nicht, und dort über die Wahl des nächsten Herrschers der Zwerge zu wachen.«
Eragon schnaufte wütend durch die Nase und packte erneut den Knauf seines Schwertes.
In einem sanfteren, aber immer noch wachsamen Ton sagte Nasuada: »Wie entscheidest du dich, Eragon? Wirst du tun, was ich von dir verlange, oder willst du mich absetzen und selbst die Varden anführen? Andere Möglichkeiten hast du nicht.«
»Nein, das will ich nicht«, erwiderte er erschrocken. »Ich kann doch mit dir reden und versuchen, dich zu überzeugen.«
»Das wirst du nicht, da du mir keine Alternative bieten kannst, die ähnlich erfolgversprechend wäre.«
Er sah ihr direkt in die Augen. »Ich könnte mich deinem Befehl widersetzen und die Strafe auf mich nehmen, die du für angemessen hältst.«
Diesmal erschrak Nasuada. »Zu sehen, wie du am Pranger ausgepeitscht wirst, würde der Moral meiner Truppen einen Schlag versetzen, von dem sie sich nie wieder erholen. Außerdem würde es meine Autorität untergraben. Da wir dich nicht einfach hinrichten können wie jeden anderen Soldaten, der den Gehorsam verweigert, würden die Menschen feststellen, dass du dich mir jederzeit widersetzen kannst, ohne mehr fürchten zu müssen als ein paar Striemen, die du mit einem Zauber sofort wieder heilen kannst. Eher trete ich von meinem Posten zurück und übertrage dir den Befehl über die Varden, als zuzulassen, dass so etwas geschieht. Wenn du glaubst, du wärst besser geeignet als ich, dann übernimm meine Position, setz dich auf meinen Stuhl und erkläre dich zum Anführer dieser Streitmacht! Solange ich jedoch für die Varden spreche, ist es mein Recht, solche Entscheidungen zu treffen. Genau wie ich die Verantwortung dafür trage, wenn sie falsch waren.«
»Willst du denn nicht auf Ratschläge hören?«, fragte Eragon bekümmert. »Willst du den Varden ihren Weg einfach vorschreiben, ohne dich beraten zu lassen?«
Der Nagel ihres Mittelfingers klackte auf das Holz der Stuhllehne. »Ich höre auf Ratschläge. Ich lausche jede wache Stunde meines Lebens einem nicht enden wollenden Strom von Ratschlägen, aber manchmal komme ich zu anderen Schlussfolgerungen als meine Untergegebenen. Du musst jetzt wählen, ob du zu deinem Treuegelöbnis stehst und dich meiner Entscheidung beugst oder ob du dich zum Abbild von Galbatorix aufschwingen willst.«
»Ich will nur das Beste für die Varden«, erwiderte er.
»Ich auch.«
»Du stellst mich vor eine Wahl, die mir missfällt.«
»Manchmal ist es schwerer zu folgen, als zu führen.«
»Darf ich einen Moment darüber nachdenken?«
»Du darfst.«
Saphira?
Flecken violetten Lichts tanzten über die Zeltwände, als die Drachendame den Hals drehte und den Blick auf Eragon richtete. Mein Kleiner?
Soll ich gehen?
Ich glaube, du musst.
Eragon presste die Lippen zusammen. Und du?
Du weißt, wie sehr ich es hasse, von dir getrennt zu sein, aber Nasuadas Argumente sind wohlüberlegt. Wenn ich Murtagh und Dorn dadurch fernhalten kann, dass ich bei den Varden bleibe, sollte ich das wahrscheinlich tun.
Die Emotionen wogten zwischen ihnen hin und her, Flutwellen in einem Meer von Zorn, Erwartung, Widerwille und Zärtlichkeit. Von ihm kamen der Zorn und der Widerwille, von ihr die sanfteren Gefühle - jedoch nicht minder stark -, die ihn beruhigten und ihm halfen, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Nichtsdestotrotz klammerte er sich hartnäckig an seinen Widerstand gegen Nasuadas Plan. Wenn du mich nach Farthen Dûr fliegen würdest, wäre ich nicht so lange fort, was Galbatorix weniger Gelegenheit für einen neuen Angriff bieten würde.
In dem Moment, in dem wir von hier wegflögen, würden ihn seine Spione von der Schwäche der Varden unterrichten.
Ich will mich aber nicht so kurz nach dem Helgrind schon wieder von dir trennen.
Unsere eigenen Wünsche dürfen niemals Vorrang vor den Bedürfnissen der Varden haben, aber mir geht es genauso wie dir. Doch erinnere dich an Oromis’ Worte. Ein Drache und sein Reiter werden nicht nur daran gemessen, wie stark sie gemeinsam sind, sondern auch daran, wie gut sie sich allein schlagen. Wir beide sind reif genug, um auch unabhängig voneinander zu handeln, Eragon, obwohl uns diese Vorstellung so sehr missfällt. Das hast du bei deiner Reise durch das Imperium bewiesen.
Wäre es dir recht, mit Arya in die Schlacht zu ziehen, wie Nasuada es vorgeschlagen hat?
Bei ihr würde es mir am wenigsten ausmachen. Wir haben schon gemeinsam gekämpft, und immerhin war sie es, die mich vor nahezu zwanzig Jahren in meinem Ei durch ganz Alagaësia getragen hat. Das weißt du doch, mein Kleiner. Warum also stellst du diese Frage? Bist du etwa eifersüchtig?
Und wenn?
Ihre saphirblauen Augen funkelten amüsiert und sie stupste ihn spielerisch mit der Zunge an. Wie süß von dir... Also, soll ich bleiben oder mitkommen?
Es ist deine Entscheidung, nicht meine.
Aber sie betrifft uns beide.
Eragon scharrte mit der Stiefelspitze im Boden. Wenn wir uns schon an diesem wahnwitzigen Vorhaben beteiligen müssen, sollten wir alles dafür tun, dass es glückt. Also bleib und versuch zu verhindern, dass Nasuadas dreimal verfluchter Plan sie den Kopf kostet.
Sei guten Mutes, Kleiner. Laufe schnell, dann sind wir bald wieder vereint.
Eragon sah Nasuada an. »Also gut«, sagte er. »Ich gehe.«
Nasuada entspannte sich ein wenig. »Danke. Und du, Saphira, wirst du ihn begleiten oder bleiben?«
Saphira schickte ihren Geist zur Anführerin der Varden aus. Ich bleibe, Nachtjägerin.
Nasuada senkte den Kopf. »Saphira, ich bin dir für deine Hilfe sehr dankbar.«
»Hast du schon mit Bloëdhgarm darüber gesprochen?«, erkundigte sich Eragon. »Hat er dem Plan zugestimmt?«
»Nein. Ich bin davon ausgegangen, dass du ihn informieren willst.«
Eragon bezweifelte, dass die Elfen erfreut sein würden, wenn er nur in Begleitung eines Urgals nach Farthen Dûr reiste. »Darf ich einen Vorschlag machen?«
»Du weißt, dass ich immer offen für deine Vorschläge bin.«
Ihre Antwort ließ Eragon kurz stutzen. »Ich meinte, einen Vorschlag und eine Bitte.« Nasuada bedeutete ihm mit einer Geste fortzufahren. »Wenn die Zwerge ihren neuen König oder ihre neue Königin gewählt haben, sollte Saphira zu mir nach Farthen Dûr kommen. Sowohl um dem neuen Herrscher der Zwerge ihren Respekt zu erweisen als auch um das Versprechen einzulösen, das sie König Hrothgar nach der Schlacht um Tronjheim gegeben hat.«
In Nasuadas Gesicht trat der lauernde Ausdruck einer Wildkatze. »Was für ein Versprechen?«, wollte sie wissen. »Davon habt ihr mir nichts erzählt.«
»Saphira hat versprochen, den Sternsaphir, Isidar Mithrim, in seiner alten Herrlichkeit erstrahlen zu lassen als Wiedergutmachung dafür, dass Arya ihn gesprengt hat.«
Nasuada blickte Saphira mit vor Staunen aufgerissenen Augen an. »Du kannst so etwas vollbringen?«
Ja, aber ich weiß nicht, ob ich die Magie herbeirufen kann, wenn ich vor Isidar Mithrim stehe. Ich kann Zauber nicht nach Belieben wirken. Manchmal ist es, als hätte ich einen neuen Sinn entwickelt, und ich spüre das Pulsieren der Energie in meinem Körper. Wenn ich sie dann mit meinem Willen lenke, vermag ich, die Dinge so zu verändern, wie es mir gefällt. Aber zu allen anderen Zeiten kann ich genauso wenig zaubern, wie ein Fisch fliegen kann. Sollte es mir allerdings gelingen, die Bruchstücke des Sternsaphirs zu verschmelzen, wäre uns das Wohlwollen aller Zwerge sicher, nicht nur der wenigen Wissenden, die erkennen, wie wichtig das Bündnis zwischen uns ist.
»Es würde weit mehr bewirken, als du dir vorstellen kannst«, erklärte die Vardenführerin. »Der Sternsaphir nimmt einen besonderen Platz im Herzen der Zwerge ein. Zwerge lieben Edelsteine, aber keinen lieben und verehren sie so wie Isidar Mithrim; wegen seiner Schönheit, vor allem aber wegen seiner gewaltigen Größe. Wenn du den Zwergen Isidar Mithrim zurückgibst, gibst du ihnen ihren Stolz zurück.«
»Selbst wenn es Saphira nicht gelingt, die Bruchstücke des Sternsaphirs zusammenzufügen«, meinte Eragon, »sollte sie der Krönung beiwohnen. Du könntest ihre Abwesenheit sicher einige Tage verschleiern, indem du zum Beispiel verbreitest, dass wir kurz nach Aberon geflogen sind. Bis Galbatorix’ Spionen auffällt, dass sie getäuscht wurden, ist es für das Imperium zu spät, noch vor unserer Rückkehr einen Angriff zu starten.«
Nasuada nickte. »Das ist eine gute Idee. Verständige mich, sobald die Zwerge einen Termin für die Krönung anberaumt haben.«
»Das werde ich.«
»Deinen Vorschlag habe ich gehört, jetzt heraus mit deiner Bitte! Was wünschst du?«
»Da du auf meiner Reise nach Farthen Dûr bestehst, möchte ich nach der Krönungszeremonie mit Saphira von Tronjheim nach Ellesméra fliegen.«
»Aus welchem Grund?«
»Um mit jenen zu sprechen, die uns während unseres Besuches in Du Weldenvarden unterrichtet haben. Wir haben versprochen, nach Ellesméra zurückzukehren und unsere Ausbildung zu beenden, sobald es die Umstände erlauben.«
Die Falte auf Nasuadas Stirn vertiefte sich. »Das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um Wochen oder Monate in Ellesméra zu verbringen.«
»Das stimmt, aber vielleicht haben wir die Zeit für einen kurzen Besuch.«
Die Anführerin der Varden ließ den Kopf gegen die geschnitzte Rückenlehne sinken und betrachtete ihren Vasall nachdenklich. »Wer sind eure Lehrer? Mir ist aufgefallen, dass du jeder direkten Frage nach ihnen ausweichst. Wer hat euch beide in Ellesméra unterrichtet, Eragon?«
Eragon drehte den Ring Aren am Finger. »Wir haben Islanzadi einen Eid geschworen, dass wir ihre Identität nicht enthüllen werden, ohne ihre Erlaubnis, der von Arya, oder wer auch immer Islanzadi auf dem Elfenthron nachfolgen wird.«
»Bei allen Dämonen des Himmels und der Hölle!«, entfuhr es Nasuada. »Wie viele Eide haben du und Saphira eigentlich geschworen? Ihr scheint euch an jeden zu binden, der euch über den Weg läuft!«
Eragon zuckte verlegen mit den Schultern. Er setzte zu einer Antwort an, doch Saphira kam ihm zuvor. Das ist nicht unser Bestreben. Aber wir können Galbatorix und das Imperium niemals ohne die Hilfe aller Völker Alagaësias bezwingen, und ein Schwur ist oft der Preis, den wir für die Hilfe derer zahlen, die die Macht haben.
»Hm«, erwiderte Nasuada. »Also muss ich Arya danach fragen?«
»Das musst du wohl, aber sie wird es dir nicht verraten. Die Identität unserer Lehrer ist eines der bestgehüteten Geheimnisse der Elfen. Sie werden es nicht lüften, außer es wäre absolut notwendig, um zu verhindern, dass Galbatorix es erfährt.« Eragon starrte auf den königsblauen Stein an seinem Ring und überlegte, wie viel mehr er preisgeben durfte, ohne das Gelübde zu verletzen. »Eins jedoch darf ich dir sagen: Wir sind nicht so allein, wie wir einst geglaubt haben.«
Nasuadas Blick wurde noch aufmerksamer. »Verstehe. Gut zu wissen, Eragon... Ich wünschte nur, die Elfen wären mir gegenüber offener.« Sie spitzte die Lippen. »Warum musst du überhaupt den langen Weg nach Ellesméra auf dich nehmen? Kannst du mit deinen Lehrern nicht von hier aus Kontakt aufnehmen?«
Eragon machte eine hilflose Geste. »Wenn das nur ginge! Leider muss die Beschwörung noch erfunden werden, mit der man die Schutzzauber um Du Weldenvarden überwinden könnte.«
»Die Elfen haben nicht einmal für sich selbst ein Schlupfloch gelassen?«
»Wenn das der Fall wäre, hätte Arya Königin Islanzadi sofort verständigt, nachdem sie in Farthen Dûr wiedererweckt worden war, statt selbst nach Du Weldenvarden zu reisen.«
»Da hast du wohl recht. Aber wie konntest du dann Islanzadi in Bezug auf Sloans Schicksal zurate ziehen? Du hast behauptet, die Elfenarmee hätte sich noch in Du Weldenvarden befunden, als du mit ihr gesprochen hast.«
»Das stimmt«, gab er zu, »aber sie lagerte bereits an den Ausläufern, wo die Schutzzauber nicht mehr wirken.«
Die Stille im Zelt war fast mit Händen greifbar, als Nasuada über seine Bitte nachdachte. Draußen stritten die Nachtfalken darüber, ob eine Pike oder eine Hellebarde im Kampf gegen eine große Anzahl menschlicher Fußsoldaten besser geeignet sei, und im Hintergrund hörte Eragon das Rattern eines vorbeifahrenden Ochsenkarrens, während eine Abteilung Krieger mit klirrenden Rüstungen in die andere Richtung trottete. Diese und Hunderte andere undeutliche Geräusche wehten durch das Lager.
»Was genau«, fragte Nasuada schließlich, »erhoffst du dir von diesem Besuch?«
»Das weiß ich nicht!«, knurrte Eragon und schlug mit der Faust auf den Knauf seines Schwertes. »Und genau das ist der Kern des Problems: Wir wissen nicht genug! Möglicherweise kommt nichts dabei heraus, andererseits erfahren wir vielleicht etwas, was uns helfen könnte, Murtagh und Galbatorix ein für alle Mal zu vernichten. Wir haben gestern nur mit Mühe gewonnen, Nasuada. Es war sehr knapp. Ich fürchte, Murtagh wird erheblich stärker sein, wenn wir ihm und Dorn das nächste Mal gegenüberstehen. Wenn ich daran denke, dass Galbatorix’ Fähigkeiten die von Murtagh noch um ein Vielfaches übertreffen, trotz der gewaltigen Kräfte, die von ihm auf meinen Bruder übergegangen sind, wird mir eiskalt. Der Elf, der mich unterwies, hat...« Eragon zögerte und überlegte, ob es weise war weiterzusprechen. »Er hat angedeutet«, fuhr er dann fort, »er wüsste, warum Galbatorix’ Macht Jahr um Jahr wächst. Damals wollte er nicht mehr verraten, weil unsere Ausbildung noch nicht weit genug fortgeschritten war. Jetzt, nach unseren Zweikämpfen mit Dorn und Murtagh, wird er dieses Wissen mit uns teilen, denke ich. Darüber hinaus gibt es viele Gebiete der Magie, die wir noch erforschen müssen. Jedes von ihnen könnte mir das Mittel offenbaren, Galbatorix zu bezwingen. Wenn wir bei dieser Reise schon auf volles Risiko gehen müssen, Nasuada, dann lass uns nicht nur darum spielen, unsere Position zu behaupten, sondern sie zu stärken und so das Spiel zu gewinnen.«
Die Anführerin der Varden saß mehr als eine Minute lang reglos da. »Ich kann diese Entscheidung erst treffen, wenn die Zwerge ihren neuen Herrscher gekrönt haben. Ob du dann nach Du Weldenvarden reisen kannst, hängt vom Imperium ab und davon, was unsere Spione über Murtaghs und Dorns Aktivitäten berichten.«
In den nächsten zwei Stunden hielt Nasuada ihm einen Vortrag über die dreizehn Zwergenclans. Sie unterwies ihn in ihrer Geschichte und Politik, zählte die Waren und Güter auf, mit denen die jeweiligen Clans hauptsächlich Handel trieben, nannte ihm Namen und Abstammung der verschiedenen Clan-Oberhäupter und schilderte ihre Persönlichkeit. Sie ging mit Eragon eine Liste der wichtigsten Tunnel durch, die jeder Clan hatte graben lassen und die er kontrollierte, und umriss schließlich den ihrer Meinung nach besten Weg, die Zwerge dazu zu bringen, einen König oder eine Königin zu wählen, die den Varden und ihren Absichten wohlgesinnt war.
»Ideal wäre es natürlich, wenn Orik den Thron besteigen würde«, sagte sie. »König Hrothgar genoss unter den meisten seiner Untertanen hohes Ansehen und der Dûrgrimst Ingietum ist nach wie vor einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Clans. All das spricht für Orik. Zudem hat er sich unserer Sache voll und ganz verschrieben. Er hat unter den Varden gedient, wir beide zählen ihn zu unseren Freunden und er ist dein Stiefbruder. Zweifellos besitzt er alle Eigenschaften, die ein guter Zwergenkönig mitbringen muss.« Belustigung zeichnete sich auf ihren Zügen ab. »Aber was zählt das schon? Er ist nach den Maßstäben der Zwerge noch sehr jung, und gerade auch seine enge Beziehung zu uns könnte einige Clan-Oberhäupter davon abhalten, ihn zu wählen. Ein weiteres Problem stellen die anderen großen Clans an sich dar. Dûrgrimst Feldûnost und Dûrgrimst Knurlcarathn - um nur zwei zu nennen - werden nach der einhundertjährigen Herrschaft des Ingietum alles daran setzen, dass die Krone an einen anderen Clan übergeht.
Unterstütze Orik, wenn ihm das den Thron verschafft. Sollte es jedoch offensichtlich werden, dass er zum Scheitern verurteilt ist und deine Unterstützung ein anderes Clan-Oberhaupt auf den Thron befördern kann, das uns gegenüber loyal ist, dann hilf diesem, auch wenn es Orik kränkt. Freundschaft darf politischen Überlegungen nicht im Wege stehen, nicht zum jetzigen Zeitpunkt.«
Nachdem Nasuada ihre Lektion über die Zwergenclans beendet hatte, überlegten sie zu dritt, wie sich Eragon unbemerkt aus dem Lager schleichen könnte. Nachdem sie schließlich die Einzelheiten des Plans festgelegt hatten, kehrten Eragon und Saphira zu ihrem Zelt zurück und informierten Bloëdhgarm über ihre Entscheidung.
Der Wolfkatzenelf hatte zu Eragons Überraschung keinerlei Einwände.
»Ihr billigt den Plan?«, erkundigte er sich ein wenig überrascht.
»Es steht mir nicht zu, ihn zu billigen oder zu missbilligen«, schnurrte Bloëdhgarm. »Da Nasuadas Plan keinen von euch beiden unnötig in Gefahr bringt und ihr dadurch außerdem vielleicht die Möglichkeit erhaltet, eure Ausbildung in Ellesméra fortzusetzen, sollten weder ich noch meine Gefährten einen Einwand erheben.« Er neigte den Kopf. »Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, Bjartskular, Argetlam.« Der Elf ging um Saphira herum und verließ das Zelt. Blendend helles Sonnenlicht fiel kurz in das dämmrige Innere, als er die Plane zurückschlug.
Eragon und Saphira schwiegen eine Weile, bis er ihr schließlich die Hand auf den Kopf legte. Sag, was du willst, aber ich werde dich vermissen.
Ich dich auch, mein Kleiner.
Sei vorsichtig. Wenn dir irgendetwas zustoßen sollte, wüsste ich nicht...
Du auch.
Er seufzte. Wir sind erst ein paar Tage zusammen und müssen uns schon wieder trennen. Es fällt mir schwer, Nasuada das zu vergeben.
Sie tut, was sie tun muss. Verurteile sie nicht dafür.
Nein, aber es hinterlässt bei mir einen bitteren Nachgeschmack.
Dann beeile dich umso mehr, damit ich bald zu dir nach Farthen Dûr kommen kann.
Es würde mir weniger ausmachen, so weit weg von dir zu sein, wenn ich wenigstens deinen Geist berühren könnte. Das ist das Schlimmste daran: dieses schreckliche Gefühl der Leere. Wir können es nicht einmal wagen, durch den Spiegel in Nasuadas Zelt miteinander zu sprechen, weil die Leute anfangen würden, sich zu fragen, warum du sie so häufig ohne mich besuchst.
Saphira blinzelte, und er spürte, wie ihre Stimmung wechselte. Was?
Ich... Sie blinzelte erneut. Ich stimme dir zu. Ich wünschte auch, dass wir in geistiger Verbindung bleiben könnten, wenn wir weit voneinander entfernt sind. Es würde unsere Sorgen zerstreuen, unseren Kummer lindern und das Imperium in tiefe Verwirrung stürzen.
Sie summte zufrieden, als sich Eragon neben sie setzte und die kleinen Schuppen hinter ihrem Kiefer kraulte.

 

 

Die Weisheit des Feuers
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